5. Woche Il primo
Ganz weit oben in der hintersten Ecke rechts des Stiefels liegt eine Region mit dem Namen Friuli-Venezia Giulia. Eigentlich handelt es sich um 2 verschiedene Regionen; sie sind aus bürokratischen Gründen zusammengeschweißt. Auch kulinarisch gesehen gibt es Unterschiede. In Venezia Giulia (Hauptstadt Triest), wo der Habsburgereinfluss in Nordostitalien am stärksten ausgeprägt war gehören u.a. Gulasch und Kipferli immer noch zur eigenen Tradition. Das aber nicht im Friaul, wo Polenta das Hauptnahrungsmittel der „Arme Leute“ – Kochtradition ist . Ich habe zwar in (wenigen) Büchern verschiedene Versionen von diesem Eintopf gefunden, doch nirgendswo einen Hinweis darauf was der Name bedeuten könnte. Bei dem Rezepteschmökern hat mir auch mein bevorzugtes Versuchskaninchen geholfen, der Vater einer Freundin mit dem es sich gut über Wein und Essen und vieles andere sprechen lässt (d.h. ich höre zu). Er nimmt sich auch keinen Blatt vor den Mund wenn es ihm nicht bekommt. Und nachdem wir mit unserem Lesen und der Unterhaltung durch die Küchen und Regionalspeisen von halb Italien gereist sind, hat er einen leicht skeptischen Blick auf den Topf voll Paparot, das er auch noch nie gegessen hatte, geworfen und seufzend gemeint: „ Kennst du eigentlich den Spruch: Erst über Weiber reden doch dann Limonade trinken gehen?“ Aber, aber– es hat ihm sehr geschmeckt und er wollte sogar das Rezept!
Zeit: 45Minuten
Für 4 Personen
- 500gr. gewaschenen, geputzten Spinat
- 2 Knoblauchzehen
- 3 Esslöffel Olivenöl
- 1 Lt. Brühe
- 100 gr. vorgegarter Polentagries, Instant Polenta (wer richtige möchte kann es ruhig tun, könnte halt nur etwas langer dauern.)
- 1 Esslöffel Butter
- Salz, Peffer zum Abschmecken
- Wasser (nach Bedarf)
- (Nach Wahl: Etwas Speck oder Salsiccia enthäutet im Mörser zerstossen, eine Prozedur, die dieser Regionalküche eigen war, mit dem Knoblauch anbraten – Ist eine Festtagsvariation und ich habe es ohne gekocht)
Ein eigenartiges Lokalgericht, für das ich auf die Schnelle keine Entsprechung in anderen Gegenden gefunden habe. Polenta und Spinat mögen wir, also warum nicht mal ausprobieren.
AntwortenLöschenIch schliesse mich dem ausprobieren an, würde es aber in festerer Form vorziehen - so als Beilage (bin kein großer Suppenfan)
AntwortenLöschen@lamiacucina: Es ist ein leichtbekoemmliches Gericht. Äusserst als Abendsuppe zu empfehlen wenn man ein ausgiebiges Mittagessen gehabt hat.
AntwortenLöschen@mein Ideentopf: vielleicht kann es gut zu einem Bollito passen. Es ist an sich schon etwas ein Brei - schade, dass mit den Suppen. Ich mag´sie sehr und von denen gibt es ja auch in Italien soviele und gute und zum Wiederentdecken!
Hallo zusammen,
AntwortenLöschendanke für den tollen Beitrag. Hat Spaß gemacht, den zu lesen. Ich selber bin ja auch, was Suppen und andere Speisen angeht, eine echte Naschkatze. Ich könnte den ganzen Tag diese traumhaften gerichte Essen.
:P Jetzt, wo ich deinen Beitrag gelesen habe, überkommt mich auch wieder der Appetit :D Dick bin ich zwar nicht, aber ich haette es verdient :D
LG Frederik (und Marianne)