Seitdem ich meinen römischen Bekannten und Freunden erzählt habe, dass ich jetzt Rezepte sammle, wie sie in den Haushalten verbreitet sind oder waren haben mich viele angeguckt und freudig geflüstert: „Und die Polpette di lesso? Hast Du das schon gekocht?“ Nein, hatte ich nicht und wenn ich es jemals gegessen habe, muss es sehr lange her gewesen sein. Mein Kochbuch von den D’Ancona Schwestern „La cucina romana“ (Die römische Küche), dem ich das Rezept entnommen habe (leider befindet sich eine gewisse Tante Augusta auf Reisen) schreibt hinzu: „Die märchenhaften Bouletten aus Kochfleisch sind ein weiteres Gericht der Cucina povera (Armenleute Küche), die viele Generationen von Jungen und Mädchen glücklich gemacht haben.“
Zeit: 40Minuten
Für 4 Personen
Zutaten:
- c.a. 700gr. Rest von ausgekochtem Rindfleisch (Beinfleisch) - Hier findet man römischen Rindfleischeintopf
- 3 Eier
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Handvoll Petersilie
- 4 Esslöffel geriebenen Parmesankäse
- Mehl zum wenden
- Brotbrösel zum wenden (Optional)
- 50gr. trockenes Weißbrot
- Milch
- Salz, Pfeffer
- Olivenöl zum anbraten
- + Tomatensoße (Salsa di pomodoro: hier beschrieben)
ich liebe diese Resteküche! Gute Idee, mal was andres als hachis parmentier.
AntwortenLöschenDarin sind die Italiener Meister. Ich hatte mal auf einer italienischen Seite eine Sammlung von etwa 50 Polpetterezepten, zusammengetragen aus unterschiedlichsten Familienrezepten, gefunden.
AntwortenLöschenMeine Oma macht auch immer Frikadellen aus gekochtem Rindfleisch. Sie stammt allerdings nicht aus Italien und ich vermute, die römische Variante schmeckt wesentlich besser.
AntwortenLöschen@bolliskitchen:Hachis parmentier - schon der Name ist so schoen!
AntwortenLöschen@la mia cucina: Polpette = Arme Leute Kueche = Italienische Kueche. Waren das nur Fleischrezepte oder auch Gemuese?
@nata: Ich hatte es noch nie gegessen. Auch die Leute, die ich zum essen da hatte. Ich werde jetzt auch roemisch die Augen verdrehen! :-)
In einem "ordentlichem Haushalt" wird halt nicht's weggeschmissen. Diese Polpette sind wieder ein guter Vorschlag für den Resteverbrauch!!
AntwortenLöschenIch kenne Fleischküchle nur aus rohem Hackfleisch und zwischenzeitlich auch aus Thunfisch ;)
AntwortenLöschenDas gekochte Rindfleisch essen meine Tochter und ich so gerne, da bleibt nie ein Rest, schade eigentlich.
Das ist wirklich mal kreative traditionelle Resteküche. Kennt man hier ja so gar nicht, da haben Fleischklößchen aus frischem Hack zu sein. Da kauf ich das nächste Mal wohl ein größeres Stück! :)
AntwortenLöschenDas kannte ich überhaupt nicht, Frikadellen waren immer aus rohem Fleisch. Ich muß gestehen, daß bislang immer unser Joschi das Fleisch aus der Rindfleischbrühe bekommen hat :-) jetzt wird er wohl in Zukunft etwas abgeben müssen !
AntwortenLöschenFrüher wurden Frikadellen auch bei uns aus vorher gekochtem oder gebratenem Fleisch gemacht, vor dem 19. Jahrhundert wurde rohes Hackfleisch im Haushalt eigentlich überhaupt nicht verwendet. Ich habe dazu etwas auf meiner Webseite geschrieben (www.petrafoede.de/rezeptforschung.html), falls sich jemand dafür interessiert. Für Jutta habe ich mal nachgeschlagen, ob ich was zur Geschichte der Polpette finde, die ganz sicher nicht ursprünglich aus der cucina povera stammen. Im Mittelalter hießen die Polpette noch "tomacelli" oder "omentata" und bestanden aus gehackter gekochter Leber und Schweinebauch, vermengt mit Ei, Käse und Kräutern. Der Name polpette stammt eigentlich aus Mailand, von polpa für mageres Fleisch, aber das waren früher gar keine Hackbällchen, sondern gefüllte Kalbsröllchen, heute als involtini bekannt. Ich höre hier mal auf, der Fall scheint kompliziert ...
AntwortenLöschenKracher!!! Hab ich noch nie gemacht. Wird sich definitiv ändern, ganz bald!
AntwortenLöschenIch mag diese einfache Küche fast am liebsten, die schmeckt sagenhaft. Dies Rezept werde ich beim nächsten, wenn ich Rindfleisch koche, ausprobieren.
AntwortenLöschenWir haben früher immer, wenn wir in Rom waren, mittags bei den Schwestern (Treppenaufgang) am Petersplatz gegessen. Da hat es uns am besten geschmeckt. Gewohnt wurde im Casa tra noi.
Herzlichen Gruss, Brigitte
Das ist ja praktisch - wieder eine Verwendung für gekochtes Rindfleisch. Da ich gerne Fleischbrühe koche, hab ich oft welches übrig.
AntwortenLöschenO.K., Jutta. Ich bring den Birnenkuchen zum Fruehstueck und Du kochst spaeter diese leckeren Polpette. Sounds like a great plan to me!
AntwortenLöschen@Taeglichfreudeamessen: Resteverbrauch finde ich sowieso prinzipiell kreativ!
AntwortenLöschen@Linda:Thunfisch ist ja auch eine feine Sache -ausserdem ohne Knoblauch!
@Karin: Ist Joschi ein Hund oder eine Katze? Auf jeden Fall kann man ja bei dem Fleischer nach Extra Knochen fragen :-)
@Petra: Vielen Dank fuer deinen Beitrag. Mich interessiert's und werde da gleich nachschauen gehen!
@Claus: Ich hoffe, dass es dir schmecken wird!
@Brigitte: Jetzt hast Du mir was zum Nachspueren aufgegeben, sobald ich da in die Gegend komme.
@Petra: Also...selbstgemachte Bruehe esse ich lieber als Bouletten"!
@mykitchenintherockies: Und wo wollen wir uns treffen..N.Y.? Kleine Suite im Astoria?
Sounds like a deal. Nur 3 1/2 Stunden Flugzeit von mir. Den Kuchen kann ich ja dann morgens noch schnell backen und dann im Handgepaeck mitbringen (not a liquid anymore!).
AntwortenLöschenInteressante Idee. Das merk ich mir, meine eingekochte Rinderbrühe neigt sich dem Ende, da werde ich bald für Nachschub sorgen müssen und werde aus dem restlichen Fleisch die Frikadellen testen.
AntwortenLöschen@mykitchen: von hier etwas mehr aber "ich war noch niemals in New York".
AntwortenLöschen@Suse:ich wusste ja, dass das Fleisch ausgekocht war aber trotzdem zu dem Unterschied mit frischen Hackfleisch ueberrascht!
Bis anhin kannte ich nur die aus frischem Fleisch. Das ist wirklich mal eine tolle Restenverwertung.
AntwortenLöschenJutta, Joschi ist ein fast 14 jähriger Rauhhaarteckelrüde. Er ist im Moment sehr krank, bei ihm wurde eine Herzinsuffizienz mit Wasser in der Lunge festgestellt und wir hoffen nun, daß wir ihn stabilisieren können und er mit uns noch ein bischen Zeit hat.....
AntwortenLöschenKnochen sind so überhaupt nicht sein Ding und wir geben ihm gerne unser Suppenfleisch :-)
@Zorra: War auch fuer mich das erste Mal!
AntwortenLöschen@Karin: Dann wuensche ich mehr sehr, dass sich der aeltere herr ein wenig erholen moege. Und wenn er Suppenfleisch mag, dann sollte er richtig damit verwoehnt werden!
Die Konsistenz ist vermutlich anders, als bei "herkömmlichen" Fleischrundlingen?
AntwortenLöschenTatsächlich sind auch mir die polpette di lesso in 20 Jahren seit denen ich in Rom lebe, nicht bewusst untergekommen. Muss ich unbedingt ausprobieren, vielleicht rufen sie dann irgenwelche verschütteten Erinnerungen wach....vediamo
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