17.Woche Il primo
Denjenigen, die Pasta –besonders gefüllte – schon alleine zubereiten und diese Füllung noch nicht kennen, sei gesagt: sie lohnt sich. Es ist Armeleuteküche vom Feinsten. Allen Unbescholtenen wie mir, die noch nie Pasta selber gemacht haben, sei gesagt: Selbstgemachte Pasta muss man ausprobiert haben, es macht wirklich Spaß! Atemberaubendes Küchenabenteuer mit Superkick!!!! Es ist Arbeit, muss ich zugeben, denn ich hatte nur die Küchenrolle meiner Urgroßmutter und wie man in Italien sagt, viel „olio di gomito“ – „Ellbogenöl“ zur Verfügung. Außerdem waren die Anweisungen in dem Kochbuch „Ricettario italiano – La cucina dei poveri e dei Re“ (‚Italienische Rezeptsammlung – Die Küche der armen Leute und der Könige‘), wo ich auf dieses Rezept aus der Toscana gestoßen bin, wirklich höchst unbefriedigend. Aber trotzdem habe ich dem Originalrezept folgen wollen (Alternativen und ausführlichere Erklärungen zum Thema Pasta selbstgemacht findet ihr bei lamiacucina und Kleiner Kuriositätenladen), wo nur die Zutatenmengen für den Teig angegeben waren und der Rest mit „lavorare l’impasto“ (zu einem Teig kneten) und „stendere l’impasto in una sottile sfoglia„ (den Teig dünn ausrollen) abgehakt. Bei komplizierteren Zubereitungsweisen sind viele Kochbuchautoren sowieso recht lässig, wie z.B. bei „binden des Rollbratens“. Wie gesagt, ich hatte kein richtiges, italienisches Nudelholz (hier das Video, das mir übrigens am besten bis jetzt zu diesem Thema gefallen hat), sondern nur die dicke Backrolle von einer rheinländischen Uma, auch keine Förmchen für die Tortelloni (halbmondförmige Ravioli), sondern ein Weinglas mit dünnem Rand (Durchschnitt 6 cm – kann auch mehr sein, aber nicht weniger) und eine Gabel…und sehr viel Lust auf diese Pasta.
Zeit: 2 Stunden + 1 Stunde RuhenFür 4 Personen
Zutaten:
Für den Teig:
- 400gr. Weizenmehl
- 4 Eier
- 1 Prise Salz
- 250gr. Kichererbsen (abgegossen - aus der Dose)
- 1 weiße Zwiebel
- Salz
- Olivenöl
- 50gr. Butter
- 8 grosse Salbeiblätter
Für den Teig: Ich hatte keine große Arbeitsfläche und keine Küchenmaschine zur Verfügung. Von daher habe ich das Mehl in eine Schüssel gegeben, einen kleinen Krater in den Mehlberg geformt und die Eier und das Salz hineingegeben (das nächste Mal wird es ein Ei nach dem anderen sein und auf einer Arbeitsfläche…) und dann alles geknetet und geknetet und es hat ganz schön geklebt. Nach 20 Minuten ging es aber dann schon etwas von den Händen und ich habe auch eine Kugel daraus formen können. Ich habe die Schüssel mit einem Geschirrtuch bedeckt und alles für 1 Stunde ruhen lassen.
Für die Füllung: Die Zwiebel schälen, klein schneiden und in einer Pfanne mit etwas Olivenöl braten. Die Kichererbsen aus der Dose in einem Sieb unter fließendem Wasser waschen und dann mit der weichen Zwiebel und 1 Prise Salz pürieren. Das Beste wäre mit einem Passiersieb - mit dem Pürierstab kommt man nicht viel weiter, man muss Wasser hinzufügen und die Füllung könnte zu flüssig werden (eigene Erfahrung). Nochmals mit Salz abschmecken.
Für die Tortelloni: Da ich nicht genügend Platz zum Ausrollen des gesamten Teiges hatte, habe ich den Teig in drei Etappen ausgerollt. Mehl auf die Arbeitsfläche streuen, auch die Teigrolle mit Mehl bestäuben und dann kann es losgehen: So dünn wie möglich ausrollen, der Teig darf aber nicht zerreißen. Nach dem ersten Ausrollen habe ich den Teig nochmals zusammengefaltet (zusammengeschlagen) und wieder ausgerollt, so fein wie möglich, diese Prozedur 2 x wiederholt und dann mit einem Weinglas (Durchmesser 6 cm mindestens) runde Scheiben ausgestochen und zur Seite gelegt. Die Teigreste, die übrigbleiben, erneut zu einer Kugel für weitere Tortelloni kneten. Dann mit einem Teelöffel die Füllung auf die runden Scheiben setzen, die Scheiben zusammenklappen und mit Hilfe einer Gabel den Rand der Tortelloni nochmals nachdrücken. Die fertigen Tortelloni sahen echt niedlich aus. Wie auf dem Foto unten.
Die Tortelloni in kochendes, gesalzenes Wasser geben und auf kleiner Flamme kochen lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Das dauerte bei mir 7-10 Minuten. (Da ich meine Tortelloni etappenweise ausgerollt habe, war der Teig nicht gleichmäßig dünn und einige waren deswegen vorher weich, andere brauchten noch ein paar Minuten mehr. Da sie sich nicht auflösen, sollte man sie aus Sicherheit etwas länger kochen). Dann mit einem Schaumlöffel herausnehmen und in einem Sieb abtropfen lassen.
In der Zwischenzeit die Butter in einer großen Pfanne zerlassen, die gewaschenen, klein gerupften Salbeiblätter hineingeben und etwas mitbraten, die Tortelloni untermischen. Die Tortelloni mit geriebenem Parmesankäse heiß servieren.