Pasta alla Checca ist eine sehr einfache aber dafür typisch römische Sommerpasta mit einem recht zweideutigen Namen. Natürlich…es könnte sich auch um eine veraltete Abkürzung des Frauennamens Francesca handeln (und als “ Pasta nach Franzi’s Art“ oder so ähnlich zu übersetzen sein) aber das ist nicht die erste Assoziation die einem spontan dazu einfällt. Checca, ausgesprochen „Kecka“, bedeutet nämlich im Allgemeinen mittlerweile in ganz Italien Schwuchtel. Ich habe mich jetzt wirklich bei vielen erkundigt warum es "alla checca" heisst, alle haben ein bisschen zu kichern angefangen und keiner dachte an eine gewisse Francesca. Auf vielen Webseiten wird die „Pasta alla checca“ vor allem nur als eine Zubereitung mit rohen Tomaten bezeichnet und man kann dann dazu geben, man will. Mal ist es ein Mischmasch mit Caprese Salat, oder einer mit Rughetta und anderem Käse und frisch geschälten Tomaten. Aber das Originalrezept ist das, was ich hier vorstelle. Warum ich da so sicher bin? Ich habe es aus meiner neuen Schatztruhe, natürlich ein Kochbuch: „Antica Cucina romana “ (Alt-römische Küche) mit der faszinierenden Beschreibung: „La cultura gastronomica di Roma salvata dalla tradizione popolare e raccontata da un grande conoscitore di cose romane“ (Die gastronomische Kultur Roms gerettet aus der Volkstradition und erzählt von einem großen Kenner römischer Dinge). Aber warum die Pasta so genannt wird bleibt trotzdem ein Geheimnis. Es gibt noch andere Pasta Zubereitungen mit schlüpfrigen Bezeichnungen, allerdings werden „Pasta alla checca“ und „Pasta del cornuto“ (Pasta nach Art des Gehörnten) eher zuhause gekocht. Nur die „Pasta alla puttanesca“ (Pasta nach Huren Art) kann man ohne zu erröten im Restaurant bestellen.
Zeit: 20 Minuten
Für 4 Person
Zutaten:
- 400 gr. kurze Pasta (Penne oder Mezze Maniche - aber Spaghetti gehen auch)
- ½ Glas Olivenöl
- 40gr. entkernte, grüne Oliven
- 400gr. Salattomaten (nicht zu reif, sie können also noch etwas grün sein)
- 2 EL gewaschene und kleingehackte Petersilie
- 1 EL gewaschenes und kleingehacktes Basilikum
- 1 ½ TL Fenchelsamen
- Salz
- Pfeffer
Pasta Rofel? Fenchel passt immer gut, Wildsamen snd ebenfalls gerne gesehenen Gäste im Essen :-)
AntwortenLöschenwie heisst denn der grosse Kenner der römischen Dinge ?
AntwortenLöschenNette Geschichte! Fenchelsamen finde ich auch eine interessante Zutat, passt sicher hervorragend.
AntwortenLöschenFenchelsamen mag ich sehr gern. Die Kombination mit rohen Tomaten klingt gut und wird mal für den nächsten heißen Sommertag vorgemerkt.
AntwortenLöschenIch glaube, das Rezept steht/stand als "Pasta alla Keka" in Bioleks "Die Gerichte meiner Gäste". Von der Geschichte des Gerichtes stand dort aber meines Wissens nichts.
AntwortenLöschenDen Namen kannte ich, hätte allerdings nicht mehr die Zutaten zusammenbekommen. Fenchelsamen liebe ich. Ob i semi "di finocchio" (ja auch zweideutig) ausschlaggebend für den Namen sein könnten? :-)
AntwortenLöschenDas ist wieder einmal ein Pastarezept nach meinem Geschmack. Fenchelsamen habe ich bisher noch nie verwendet, ich werde es ausprobieren.
AntwortenLöschenIch nehme an, der Name kommt vom Fenchel (Finocchio) Ich finde diese Bezeichnung geschmacklos, weil sie im Gegensatz zur Pasta alla Putanesca abwertend ist, so wie das Wort Schwuchtel auch.
AntwortenLöschenIch habe den Verdacht, dass es Italiern einfach Spaß macht, simplen Gerichten die ursprünglich gar keinen Namen hatten, einen irgendwie "unanständigen" Namen anzuhängen. Ich habe vcr einem Jahr mal versucht, den Ursprung der Spaghetti alla putanesca herauszufinden - mit einem Bordell haben die auch nichts zu tun. Zumindest in Spanien ist puta eine ganz handfeste Beleidigung, für die jede Frau Ohrfeigen austeilen würde. Und Italien ist ja nun auch gut katholisch.
AntwortenLöschenIch mag Fenchelsamen gerne, besonders in Pastagerichten und in Brot.
AntwortenLöschenIch mag und esse weder Wurst noch Salami, aber einer richtig guten italienischen Fenchelsalami kann ich nie widerstehen.
Wird unbedingt nachgekocht!
Was mich jetzt, außer der Geschichte natürlich, besonders an dieser Pasta reizt, ist der Fenchelsamen *g*. Ich glaube, das ist eine gute AG zusammen mit den rohen Tomaten.
AntwortenLöschenNa, ich werde das Gericht gelegentlich dem Signore kredenzen. Und beim Namen nennen. Mal schauen, was er sagt *g*.
Lieben Gruss, Brigitte
@KulinariaKatastrophalia: Rufel? Muss ich nachschauen was das bedeutet.
AntwortenLöschen@lamiacucina:Alvaro Fabrizi (mehr weiss ich aber auch nicht). Es ist eine richtige Billigausgabe von einem Marktstand. In diesem Fall habe ich aber auch noch mal in dem gut recherechierten Buch der D'Ancona Schwestern nachgeschaut um sicher zu gehen und es waren die gleichen Zutaten.
@TFK: Eine von den vielen roemischen Kuriositaeten.
@Hesting: Der Name kommt ganz schoen rum, ich habe auch viele englische Seiten gesehen auf denen das Gericht beschrieben steht.
@Alex:Ich glaube ich werde wirklich noch ein paar aeltere Leute irgendwo in Trastevere ausfindig machen muessen um eine zufriedenstellende Antwort auf diese Frage zu bekommen.
@Linda: Ich hatte es jahrelang nicht gegessen und eigentlich auch nie die richtige Version, sondern immer nur eine Caprese Abwandlung.
@Eline: Der roemische Volksmund ist einer der derbsten, die ich kenne. Und der ist immer noch sehr verbreitet.
@Petra: Die roemische Kueche beruht, soweit ich erfahren habe, auf einer ausgepraegten Arme-Leute-Kueche und deren Traditionen. Dazu gehoeren auch diese Bezeichnungen. Man musste sich mit wenig zufriedenstellen.
@Chaosqueen: Der Fenchel ist seit vielen Jahrhunderten in Italien deswegen so beliebt weil er wuerzte und wesentlich billiger und einfacher zu erhalten war als die teuren Gewuerze aus fernen Laendern.
@Brigitte:Wenigstens ist es eine Diaetpasta...
@Toni:Schoen, dass es so abgekuehlt hat!
AntwortenLöschen@Jutta Lorbeerkrone
AntwortenLöschenROhen Tomaten und FEncheLsamen (kleines Wortspiel ;-) )