Schwingenden Fußes wandere ich rasch, immer noch als „Nonna Jutta“ aber mit prächtigeren Kleidern, von Neapel hoch in den Norden, so um die 450km, um diese Suppe, mit einem Brühwürfel angerichtet aber dafür mit einer besonderen Einlage, zuzubereiten. Ich muss etwas eleganter und moderner angezogen sein, denn diese Spezialität wird ohne Mortadella – mittlerweile römische Regionalwurst, die aber eigentlich, eigentlich aus Bologna stammt- auch „Zuppa imperiale“ (Kaiserliche Suppe) genannt. Tatsächlich habe ich bis jetzt noch nichts aus der Region Emilia-Romagna zubereitet, was sehr schade ist, denn viele der beliebtesten italienischen Spezialitäten kommen aus der Region, wie das „Ragù alla bolognese“ , das man bei lamiacucina abrufen kann, oder die „Lasagne“, wie sie im KleinenKuriositätenladen zu finden sind. Und dann gibt es natürlich kleine, gefüllte Pasta en masse: Tortellini, Cappelletti, Tortelloni und so weiter und so fort. Ich mag‘ Bologna auch besonders gerne weil einer meiner Lieblingsautoren in Sachen Krimi aus der Stadt stammt und sie oft in seinen Romanen beschrieben hat. Er heißt Carlo Lucarelli und ist einer der wenigen, die bereit sind auch öffentlich in den ungelösten Kriminalfällen des zeitgenössischen Italiens herumzustochern ohne sich einen Blatt vor den Verbindungen mit der Politik und vor allem den Politikern, die heute noch regieren, vor den Mund zu nehmen. Seine beliebte Sendung „Blu notte“ wurde dementsprechend dann auch eine Zeitlang aufs Eis gelegt. Ob ihm seine Nonna vielleicht des Öfteren die „zuppa alla bolognese“ vorgesetzt hat? Ich denke schon…
Für 4 Personen
Zeit: 20Minuten Vorbereitung + 25Minuten Backzeit
Zutaten:
- 1 l Fleischbrühe – Originalrezept (Bei mir waren es Gemüsebrühwürfel)
- 50g Mortadella
- 100g geriebenen Parmesankäse
- 100g Gries – Originalrezept (bei mir war es Instantpolenta…wird ja auch Maisgries genannt. Bestimmt ein bisschen körniger damit)
- 70g weiche Butter
- 4 Eier
- 1 Prise Muskatnuss – Originalrezept (nicht dabei, aufgrund der Entdeckung alter Skelette von der Lebensmittelmottenausrottung vor einigen Monaten)
- Salz
Das schmeckt bestimmt auch, wenn man die Mortadella aus Rücksicht auf empfindliche Familienmitglieder weglassen würde.
AntwortenLöschenEs ist lustig (und eigentlich auch ein bisschen peinlich), bei mir haben sich die Spaghetti Bolognese so eingebrannt, dass ich immer sofort an Hackfleisch denke, wenn ich das Wort Bolognese lese - und dann ganz verwirrt bin, wenn keines drin ist. Wobei, die Mortadella wird ja auch gehäckselt... ;-) Das ist ein schönes Rezept, jetzt im Herbst esse ich sowieso gerne Suppen.
AntwortenLöschenKlingt genau so, wie ich es gerne nachkoche. Außerdem gefällt mir ganz besonders, dass man die feinen Stückchen bevorraten kann. Das ist praktisch, denn eine Zuppa kann es bei uns immer mal schnell geben.
AntwortenLöschenSchönen Sonntag mit herzlichem Gruss, Brigitte
Erinnert mich auch an meine geliebte Grießnockerlsuppe! Cucine contadine aller Länder, vereinigt euch!
AntwortenLöschen@lamiacucina: Wie gesagt, ohne Mortadella wird es Kaisersuppe - in Bologna.
AntwortenLöschen@Christine:Ich esse Nudeln alla bolgnese sehr, sehr selten und es ist auch nicht so ein Renner hier, wie in D und Oe. So erscheint es mir wenigstens von der Werbung im Fernsehen.
@Brigitte: Ich habe an den Stueckchen, als sie aus dem Ofen gekommen sind schon so rumgenascht...
@365Tage: Nix Contadine hier, das ist eine Suppe aus der gehobenen Mittelschicht. Wenigstens in Italien.