34.Woche Il primo & il secondo
Das kühle, nasse Herbstwetter, das seit ein paar Tagen Einzug gehalten hat ist die perfekte Ausrede mal wieder nicht auf die Linie achten zu müssen und diese 2 Gänge gleich nacheinander zu essen. Man findet diese Kombination in der Stadt nur mehr in ein paar urigen Trattorie, doch dafür sind die beiden Teller ziemlich in den Landkneipen des Lazio beliebt und gehören zum Sonntagsmittagschmaus, wenn man Ausflüge in die „Campagna Romana“ unternimmt. Es ist einfach zuzubereiten, kostet nicht viel, denn Salsicce sind hier extrem billig und wenn die Fettuccine selbstgemacht sind schmeckt es einfach wunderbar – besonders nach einem langen Spaziergang. Da ich keine Nudel-, und auch keine Knetmaschine habe, kostet die Herstellung von selbstgemachten Fettuccine zwar etwas Kraft und Zeit, schmecken aber dafür um so besser. Als Beilage zu den geschmorten Salsicce isst man normalerweise ein bitteres, mit Knoblauch und Peperoncino geschwenktes Blattgemüse.
Für 3 Personen
Zeit: Für die Fettuccine: 20Min. + 20Min. Vorbereitung + 30Min. Ruhezeit / Für die Tomatensauce: 5 Min. Vorbereitung + 1½ Stunden Kochen / Für das geschwenkte Gemüse: 25Min. Vorbereitung + 1 Stunde Kochzeit.
Zutaten:
- 6 Salsicce
- 500ml Tomatenpüree
- 300g Mehl
- 3 Eier
- 700g bitteres Blattgemüse wie Zichorie (cicoria), Stängelkohl (cime di rapa)
- Olivenöl extravergine
- 2 große Knoblauchzehen
- Salz
- 1 ½ Peperoncinoschoten (Chilischoten)
- Geriebener Parmesankäse
Die Tomatensauce: Das Tomatenpüree in einen Topf geben. Die Salsicce mit der Gabel auf zwei Seiten, zweimal einstechen. Auf mittlerer Flamme 1 Stunde bedeckt köcheln lassen, die restliche Zeit offen, damit die Sauce eindickt, eventuell noch etwas Wasser hinzugeben.
Das geschwenkte Gemüse: Hier gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder man kocht das geputzte Gemüse bereits in einem Topf in kochendem Salzwasser weich und schwenkt es dann in einer großen Pfanne, wo man vorher in etwas Öl, die geschälte Knoblauchzehen mit dem Peperoncino angebraten hat und lässt es etwas darin schmoren oder: man bratet in einer großen Pfanne mit hohen Rändern oder einem breiten Topf die geschälte Knoblauchzehen mit dem Peperoncino an, gibt dann das geputzte Gemüse dazu, salzt es ein bisschen und schmort es auf mittlerer Flamme 5 Minuten bedeckt, damit es etwas entwässert. Dann füllt man bis zur Hälfte mit Wasser auf. Das Gemüse schwimmt also nur bis zur Hälfte darin. Man lässt alles 30 Minuten bedeckt köcheln. Hin-, und wieder umrühren. Dann den Deckel abnehmen, nochmals etwas Wasser hinzugeben ohne das Gemüse damit zu bedecken, einkochen lassen, hin und wieder verrühren, bis das Wasser verdunstet und das Gemüse weich gekocht ist. Dann noch 5 Minuten schmoren lassen. Es kann auch leicht anbraten. Wichtig ist, dass man das Gemüse gut putzt, d.h. besonders von harten Stängeln befreit.
Die Fettuccine-Nudeln: Grundregel 100g Mehl/ 1 Ei. Das Mehl auf die Arbeitsfläche geben und eine Mulde eindrücken, erstmal ein Ei – oder alle beide, kommt auf die Mulde drauf an - hineingeben und mit einer Gabel herumrühren, wobei das Mehl in das Ei eingearbeitet wird bis sich eine Art flüssiger Teig bildet. Dann wird alles mit beiden Händen zusammengeknetet bis nichts mehr auf der Arbeitsfläche klebt. Eventuell noch etwas lauwarmes Wasser hinzugeben, falls der Teig zu brüchig wirkt. Es dauert etwas aber man macht dabei auch einen kleinen Workout für die Armmuskeln. Dann eine Kugel formen und diese eine halbe Stunde unter einer Schüssel, oder in Folie eingepackt, rasten lassen. Danach die Kugel in zwei Hälften schneiden ( wenn man kein lange Nudelrolle hat) und mit bemehlten Händen soweit möglich flach drücken, damit man den Teig leichter ausrollen kann. Den Teig nochmals leicht mit Mehl bestreuen und losrollen. Mit einem langen Nudelbrett kann man den Teig auch sehr gut auf dem Nudelbrett einrollen und dabei den Teig weiterbearbeiten, wie es der Japaner in dem Video unten macht. Wenn der Teig dünn genug ist (c.a. 2mm aber das merkt man schon) in eine Schlange einrollen und von dieser c.a. 0,5cm breite Streifen abschneiden. Dann mit beiden Händen die eingerollten Streifen fassen, leicht in die Luft werfen, damit sie lang werden und auseinanderziehen. Auf ein mit Gries (besser als Mehl) bestreutes Backblech ausbreiten, damit sie nicht ankleben. Die Fettuccine in viel kochendem Salzwasser 3 Minuten weichkochen, absieben, in einer Schüssel mit der Tomatensauce vermischen und auf den Tellern mit dem geriebenen Parmesankäse servieren.
Unten gibt es ein paar Fotos und einen japanischen Teigausrollvideo. Er hat die Bewegung wirklich gut drauf. Und die Musik ist auch beruhigend. Ich hoffe es hilft.
TIPPS:
SALSICCE IN UMIDO CON LA POLENTA (Geschmorte Salsicce mit Polenta)
Studentenessen oder wenn man plötzlich viele Gäste hat: Die Salsicce wie oben angegeben im Tomatenpüree auskochen und alles mit Polenta servieren. Schmeckt auch gut und macht zufrieden.
FETTUCCINE NUDELN EINFRIEREN
Man kann frische Fettuccine auch einfrieren. Am besten ist es sie mit Gries zu bestreuen, damit sie nicht zusammenkleben. Man kann sie auch noch eingefroren ins Kochwasser geben. Viele lassen sie auch über Nacht über Kleiderbügel oder Stuhllehnen hängen um sie auszutrocknen und dann halten sie sich auch gut – aber damit habe ich (noch) keine Erfahrung.