Wer gestern in meinen Blog reingeschaut hat, wir bemerkt haben, dass da ein „halbnackter“ Post herumflatterte. Das heißt mein Post war noch lange nicht fertiggeschrieben. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Hier nun der 2. Anlauf: Allerdings es ist immer derselbe Spaziergang auf den ich Euch vor dem Rezept einladen möchte. Einen kulinarischen Spaziergang, welchen ich gerne jedem „Foodie“ empfehlen möchte, den es jemals über ein Wochenende zwischen September und Juli nach Rom verschlägt.
Nehmen wir an man stünde in Rom an dieser Ecke:
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dann hätte man vor 2000 Jahren, minus ein paar Zerquetschte, das hier sehen können:
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dann hätte man vor 2000 Jahren, minus ein paar Zerquetschte, das hier sehen können:
Heute sieht es etwas kahler aus…


Vor Markt und Bar erstreckt sich ein kleiner Platz mit der Kirche Sant' Anastasia. Wegen ihrer Schlichtheit ist sie innen einer der weniger beeindruckenden Kirchen Roms. Sie besitzt eine ökumenische Andachtskapelle, die Tag und Nacht geöffnet ist. Ich mag' sie gerne, weil sie eine fröhliche Atmosphaere ausstrahlt.
Und hier der Markt!
Hier kostet alles weniger als woanders, ist bester Qualität und Güte kontrolliert von Coldiretti, der Vereinigung der landwirtschaftlichen Unternehmer. Das hat sich natürlich herumgesprochen und besonders wenn man Gemüse kaufen möchte, muss man, außer dem Geld, auch sehr viel Zeit mitbringen, denn der Menschenauflauf vor den Ständen ist recht beeindruckend geworden. Aber außer Saisongemüse und Saisonobst (hier wird man spöttisch angelächelt, sollte man nach Auberginen und Peperoni oder Erdbeeren zur Zeit fragt) findet man auch noch viele andere naturreine Produkte: Olivenöl, Trüffel, Ricotta, Ziegenkäse, Schafskäse, Mozzarella, Mehl, Nüsse, Brot, Pizza, Wein, Milch, die noch nach Milch riecht und schmeckt, Oliven, getrocknete Tomaten, Speck, Rindfleisch, Schweinefleisch, Salami, Salsicce und Porchetta (Spanferkel, das in feine Scheiben geschnitten in die Rosetta, dem römischen Brötchen, gelegt wird.), Honig, Gewürze, Eier u.s.w.
Eigentlich ist alles vorhanden, was man zum traditionellen, italienischen Kochen braucht (außer Parmesankäse.)Und manchmal findet man auch das:
Ein Riesenexemplar des römischen Kohls! Daher.....
ZUPPA DI BROCCOLO (Römische Kohlsuppe)
Das heutige Rezept beruht auf dem Tipp einer Freundin und einer (einfachen) Abwandlung einer römischen Kohl-Fischsuppe, der „zuppa d’arzilla“ und überrascht, denn auch wenn die Zutaten sich als sehr kräftig schmeckend lesen; es ist ein feines Süppchen.
Zutaten:
- 750g römischen Kohl/ broccolo romano (die Spitzen)
- 5 Anchovisfilets
- 4 EL Olivenöl extravergine
- 2 Knoblauchzehen
- 100g gebrochene Spaghetti
- Salz
Das Öl in einem Topf erhitzen, die geschälten Knoblauchstücke hineingeben und 4-5 Minuten anbraten, dann die Anchoivisfilets hinzugeben. Vom Feuer nehmen und warten, dass sich die Filets im heißen Öl auflösen. Dann wieder auf die Flamme stellen, die gewaschenen Kohlspitzen hinzugeben, etwas schwenken, anschließend mit Wasser auffüllen, bis das Gemüse bedeckt ist. Einen Deckel auf den Topf geben und weichkochen. Die Knoblauchstückchen herausfischen und den Kohl zum Teil pürieren. Mit Salz abschmecken und mit etwas Wasser verlängern, wenn man es flüssiger wünscht. Servieren kann man es je nachdem mit geröstetem Brot, oder bricht etwas Spaghetti und kocht sie in der Suppe – es schmeckt aber auch ohne.
Jetzt endlich... seit gestern scharre ich mit den Füssen und will von Dir auf den Spaziergang mitgenommen werden. Nun weiss ich endlich, wohin es geht. Ich liebe Märkte - und das Rezept probiere ich gerne aus.
AntwortenLöschenAuch ich war ganz gespannt darauf, dass die nackten Stellen gefüllt würden. :-) Und die Suppe gefällt mir gut.
AntwortenLöschenWar leider selber noch nie in diesem Markt, obwohl ich jetzt schon öfter davon gelesen habe. Beim nächsten Romurlaub kommt das auf die to-see-Liste :-)
AntwortenLöschenUn caro saluto
Da hast Du aber einen schönen Romanesco vor die Linse bekommen.
AntwortenLöschenBei mir steht heute Blumenkohl-Suppe (superlecker) auf dem Plan, rein zufällig! Den Gang über den Markt habe ich genossen, kaufen beim Erzeuger, nach Saison, nichts anderes mag ich auch.
AntwortenLöschenDas Ganze erinnert mich an die Markthalle in Dasing bei München. Die wird von den Landwirten aus der Umgebung bewirtschaftet und man isst sensationell dort.
Das war jetzt wirklich ein schöner Spaziergang :). Da geht man den Montag doch gleich viel gelassener an.
AntwortenLöschenDanke für den Rundgang, Jutta. Das macht echt Lust! Und soll ich dir was sagen, der Herr Kampi und ich haben heute anlässlich des Valentinstages beschlossen, ein verlängertes Wochenende in Rom zu verbringen. Ich freu mich so drauf!!!!!!
AntwortenLöschenWenn du also noch ein paar Tipps für mich hättest, wäre ich sehr dankbar!
Ansonsten liebe Grüße zu dir, Sandra
Jutta sehr schön beschrieben dein Marktspaziergang und nachahmenswert - ich sprech aus Erfahrung...
AntwortenLöschen@Frau Kampi
als seit 20 jahre in Rom lebende freue ich mich immer über "Kochjunkie-Besucher" und Fotografen in Rom und stehe auch gerne zur Verfügung für Fragen und Tipps
Ursula von Ulimengo