BUON FERRAGOSTO!!!!
Die 2 Salate, die ich während der Sommerferien am Meer als kleines Mädchen so ungefähr alle 2 Tage vorgesetzt bekam, waren eine perfekte Ausrede um dieses Pizzabrot auszuprobieren. Erstmals gesehen habe ich eine Abbildung der „Foccaccia Barese“ auf einer Internetseite, aber letztendlich als Basis für die Zubereitung doch lieber das Rezept in meinem Kochbuch „Odori, sapori, colori della Cucina salentina die ieri e di oggi“ (Düfte, Geschmack und Farben der Küche aus dem Salento von gestern und heute) von Lucia Lazari verwendet. Hier wird die Foccaccia auch nicht als „barese“ bezeichnet, sondern schlicht und einfach nur als „foccaccia“…falls also jemand in Apulien „Foccaccia“ ausgeschrieben liest hat er das hier zu erwarten. Ich kann nur empfehlen anzuhalten.
Es muss zugegeben werden, dass ich wegen der Wärme und der dazugehörigen, ständigen Trägheit natürlich zu faul war nun auch noch einen Teig zu kneten, vor allem wenn der „fornaio di fiducia“ (Bäcker meines Vertrauens) auch nicht mehr Sommerpause macht wie einst. Bei ihm habe ich für 2 Euro 500g „pasta di pane“ (Brotteig) erstanden. Da ich nicht weiß, ob sowas auch im Norden möglich ist werde ich erstmal für den Teig die Zubereitung übersetzen, wie sie im oben zitierten Kochbuch angegeben ist.
PASTA DA PANE (Brotteig)
Zutaten:
- 400g Weißmehl
- 20g Bierhefe
- Wasser, Olivenöl extravergine, Salz soweit nötig
Die Hefe und etwas Salz in lauwarmem Wasser lösen. Auf dem Arbeitstisch eine kleine Mulde in den Mehlberg drücken. Die Hefe gut in das Mehl einkneten und alles solange zusammenkneten bis der Teig sowohl auf dem Tisch, als auch an den Fingern klebt bleibt. Eventuell dabei noch etwas Wasser hinzugeben. Dann solange weiterkneten und den Teig auf den Tisch hauen bis er nicht mehr kleben bleibt und homogen und elastisch geworden ist. Anschließend den Teig in eine Schüssel mit dem doppelten Volumen des Teigs geben und diesen3-4 Stunden aufgehen lassen. Vor dem Backen nochmals zusammenkneten, anschliessend auf das eingeölte Blech geben und nach Wunsch belegen.
Und weil diese 2 Sprüche in Dialekt auch noch unter dem lebenswichtigen Rezept standen, etwas Weisheit aus dem Salento zum Thema Brot:
Ogne ppane tene la scorza soa = Jedes Brot hat seine eigene Kruste
Le pene cu lu pane, nu su pene = Sorgen mit Brot sind keine Sorgen
FOCCACCIA BARESE
Zutaten:
- 500g Brotteig
- 300g reife Tomaten (am besten San Marzano, die länglichen)
- 2 mittelgroße Knoblauchzehen
- 1 Handvoll Origano
- Olivenöl extravergine
- Salz
- Optional: eine kleine Handvoll schwarzer, gedörrter Oliven
Die Tomaten waschen und Scheiben schneiden, die Knoblauchzehen schälen und mit einem Scheibenschneider in sehr feine Scheibchen schneiden, die Oliven entkernen und auch in flache Stückchen schneiden. Den Teig wie oben angegeben auf dem eingeölten Blech (oder einfach nur Backpapier) rund auseinanderziehen, wie einen Pizzateig, erst die Knoblauchstückchen eindrücken, dann die Tomatenscheiben und die Olivenstückchen. Salz darüber streuen und großzügig auch den Origano und weiterhin großzügig mit Öl beträufeln. Im auf 200° vorgeheizten Ofen ca. 40 Minuten backen.
Die Salate:
Bohnen mit Makrele: eigentlich müsste es Thunfisch sein aber gegen den habe ich im Laufe der letzten Jahre eine gewisse Abneigung entwickelt und die Zwiebel habe ich auch ausgelassen. Von daher als Vorlage für die klassische Version geht es hier lang in Roberts Archiv:
"Tonno e fagioli" di lamiacucina. Bei mir wurden kleingeschnittener Staudensellerie, Borlotti-Bohnen aus der Dose und in Öl eingelegte Makrele (so gut wie möglich abgesiebt) zusammengemischt und mit Olivenoel extravergine, Weißweinessig, Salz und etwas Pfeffer angemacht.
Durch Ferien auf/in Balkonien hat mich dieses Mittagessen auch die brütende, feuchte Hitze eines römischen Augustmittags vergessen lassen und für kurze Zeit das Gefühl gegeben im wohligen Schatten einer grünen Veranda zu sitzen und in der Ferne Kinderkreischen und Meereswellen zu hören. Bitte dazu auch noch eine leichte Windbrise. Danke.