Als ich diese Bezeichnung (auf Italienisch) zum ersten Mal las, musste ich gleich an die kalte Winterlandschaft „Im Namen der Rose“ (Film ….) denken und an ein altes Klosterrezept…aber … Pustekuchen!!!
Das Rezept ist auf Irrwegen zu mir gekommen. Gelesen hatte ich erstmals den Titel auf dem Speiseplan des kleinen Cafés in der Nähe von meinem Büro – Sottocasa-Sfizi golosi, für Preis, Qualität und vor allem die Gegend jedem Foodie, der sich in der Nähe aufhält nur zu empfehlen - die uns jeden Morgen per E-Mail zugeschickt wird, falls man sich Mittagessen zuliefern lassen möchte. Meine Chefin hatte sich dann die Suppe bestellt und als ich sie fragte, wie es denn geschmeckt habe, meinte sie köstlich, es sei eine Cremesuppe und der Apfel ließe sich nicht deutlich herausschmecken, würde aber eine fruchtige, einmalige Note verleihen. Das war vor ungefähr 3 Wochen.
Der kleine Haken, der mich am sofortigen Nachkochen hinderte, war die „Mela annurca“, eine einheimische Apfelsorte aus Mittel- und Süditalien und hier auf dem Markt auch nicht mehr leicht zu finden. Ursprünglich kommt diese Apfelsorte aus Kampanien und wurde wohl schon vor 2000 Jahren von den alten Römern angebaut. (Zum Thema kann ich daher nur hier einen Link auf Italienisch angeben. ) Aber letzte Woche als ich die roten Früchtchen dann ausfindig machen konnte, habe ich natürlich sofort zugegriffen…wie jeder der gerne Äpfel in (Mittel- und Süd) Italien isst. „Nee – also diese Äpfel schmecken immer noch nach Äpfeln!!“ , „Die erinnern mich an meine Kindheit, die waren im Garten meines Großvaters!“, „Das ist mal wieder der Beweis, dass kleine, schrumpelige Äpfel im Geschmack viel besser sind!“
Nun musste nur noch das Rezept an Land gezogen werden und ich habe erstmal, wie man das heute so macht, gegooglet. Zu meiner Überraschung stecken die Wurzeln dieser Zubereitung aber nicht in der Tradition der Klosterküchen des Appenins, sondern in der Küche einer der beliebtesten Foodbloggerinnen Italiens, die jedoch keine Italienerin ist, sondern Belgierin…und deswegen ihren Blog „Cavoletto di Bruxelles“ (auf deutsch „Rosenkohl“) genannt hat. Irgendwie dachte sie, dass Kicherebsen gut mit dieser Apfelsorte zu vereinen sei und stellt eine Wintersuppe mit Kichererbsen, Mele annurche halt und Curry vor … und erzählt, dass sie im Buch von Pietro Leemann, dem italienischen Guru der vegetarischen Haute Cuisine des Landes, ein ähnliches Rezept im Nachhinein gelesen hat, wo anstatt Kichererbsen Linsen verwendet wurden. Hier geht’s lang zum Rezept von Sigrid Verbert (auch auf Italienisch).
Jetzt bleibt nur mehr die Frage offen: Wie kommt es, dass Rosmarin in die Suppe von Sottocasa kam und auf Curry verzichtet wurde? Ich denke, weil Sottocasa schon eine Linsensuppe – Spezialität mit Curry hat und nach italienischer Tradition Kichererbsensuppe immer mit Rosmarin zubereitet wird. Auch im Winter in den Klöstern des Appenins.
Zutaten:
- 500g bereits weichgekochte Kicherbsen (meine waren vorher getrocknet – aber ich habe vergessen sie zu wiegen!)
- 300g Mele annurche (schon geschält und entkernt) – man braucht alternativ eine süß-säuerliche, fruchtige Sorte mit festem Fruchtfleisch: Boskoop oder Braeburn vielleicht…
- c.a. 1,5L Gemüsebrühe
- 1EL (glatt) getrockneten Rosmarin
- 1 mittlere, helle Zwiebel (Original von Sigrid Verbert sieht 1/2 Porree/Lauchstange vor)
- 4EL Olivenöl
Kichererbsen esse ich unheimlich gerne...mit Apfel zu kombinieren ist neu für mich. Werde ich mal versuchen!!
AntwortenLöschenMmmmm, klingt lecker ! Werde ich mal ausprobieren.....mit Braeburn, denn ob ich hier Deine geheimnisvolle Apfelsorte bekomme..........;-)
AntwortenLöschenDein Blog ist einfach wundervoll, LG aus München,
♥BunTine
Die Kombination von Kichererbsen mit Äpfeln und Rosmarin klingt sehr interessant (darf man ein bisschen Chili dazugeben?) - leider hat die Kälte der letzten Tage (minus 15!) meinem Rosmarin im Garten den Garaus gemacht, ich hatte mich schon gefreut, ihn heuer über den Winter zu bringen ...
AntwortenLöschenDas klingt echt lecker! Die Kombination schmeckt bestimmt gut.... :)
AntwortenLöschenMit einem lieben Gruß,
Sarah