Die arabischen Vorherrschaft im 9. – 11. Jahrhundert brachte unter anderem die Verwendung von Rohrzucker vermengt mit fein gehackten Mandeln, aromatisiert mit Zimt und Orangenwasser nach Sizilien.
Die Bezeichnung Martorana geht auf das Ende des 12. Jahrhunderts von Eloisia Martorana gegründete Kloster La Martonara in Palermo zurück. Die Nonnen dieses Klosters kannten das Geheimnis der Marzipanherstellung aus der Zeit der arabischen Vorherrschaft und gaben es an die Zuckerbäcker aus Palermo weiter. Der sizilianische Rohmarzipanteig, welcher bei niedriger Temperatur gekocht und zur kompakten Paste verarbeitet wird, nennt sich auch pasta reale, da sie einem König würdig ist. Bis heute ist in zahlreichen sizilianischen Süssigkeiten Rohmarzipan enthalten.
Die frutti della Martorana zählen in Sizilien zu den ältesten und beliebtesten Naschereien, welche über das gesamte Jahr, nicht nur in Sizilien, verkauft werden. Anfangs hatten sie Tradition zu Allerheiligen. Bald wurden sie auch zur Befana, dem italienischen Fest der Hexe am 6. Jänner an die braven Kinder verschenkt, und schlimme bekamen schwarze Kohle, ebenfalls aus Marzipan. Im Verlauf der Jahre begannen die geschäftstüchtigen Nonnen auch zu Ostern Marzipanlämmchen herzustellen – i picureddi (pecorelle) di Martoran. Dieser Brauch setzt sich bis in die heutige Zeit fort.
Frohe Ostern – Buona Pasqua wünschen allen Lesern des Blogs Jutta und Ursula
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Bewusst geniessen und geschmackvoll reisen |
Das ist ja niedlich und mit Marzipan für meinen Mann ein Traum ;o)
AntwortenLöschenLG Kerstin
Da solltet ihr Kerstin einmal zu Ostern nach Sizilien oder nach Rom reisen. Seit ein paar Wochen hat hier eine traditionsreiche Pasticceria aus Catania 2 Filialen eröffnet. Das Lämmchen stammt aus ihrer Produktion. Cari saluti Ursula
LöschenVielen Dank für diesen informativen Beitrag und fröhliche Ostergrüße nach Rom
AntwortenLöschenvon Sabine
Grazie cara Sabine
LöschenVielen Dank für diese nette Geschichte. Gesegnet seien die geschäftstüchtigen Nonnen.
AntwortenLöschentanti cari saluti
Marie
Da kann ich dir nur zustimmen cara Marie ;-)
LöschenDen Nonnen sei Dank!
AntwortenLöschenIn Taormina war ich in der Pasticceria D´Amore und konnte mich gar nicht satt sehen an den herrlichen Marzipankunstwerken.
Obwohl nicht aus Marzipan - aber auch an die Cannoli von dort muss ich noch oft denken.
Herzliche Ostergrüße nach Rom - wo ich jetzt viel lieber sein möchte, denn hier in Bayern ist es so kalt, dass die Schneeflocken wieder rieseln!
Liebe Grüße,
Doris
Liebe Doris
LöschenAuch ich liebe sizilianische canoli und die echte cassata, welche ganz anders zubereitett wird als im Norden. Zu deinem Trost: auch in Rom hat es heute geregnet. Hoffen wir beide auf einen sonnigen Ostersonntag. Cari salutii nach Bayern sendet dir Ursula