
Im Augenblick bin ich immer noch auf meinem Duotrip und
diesmal wurden ein 1.Gang und ein 2.Gang ganz gut so zusammengelegt, dass sie innerhalb einer
Stunde fertig waren und alle, die am Tisch saßen zufrieden…jetzt kann ich nur noch
hoffen, dass mein Kleiner die Bombenverdauung seiner Mutter geerbt hat, denn
die abendliche Muttermilch muss es ganz schön in sich gehabt haben. Was nun
folgt ist also nix für zartbesaitete Genießer, obwohl die Pasta eleganter und
delikater schmeckt als sich der Titel anhören mag.

Die Pasta stammt aus dem neuen Büchlein, das mit der
Kochzeitschrift „Sale e Pepe“ in der Augustausgabe erschienen ist, mit dem attraktiven Titel „Spaghettate estive“
(„Sommerliche Spagettigerichte“ … wobei der Ausdruck ‚Spaghettata‘ meistens lange
Pasta und ein abendliches Beisammensein von mindestens 2 Personen bedeutet, wo auch zusammengekocht
wird … oder einer kocht und der andere spielt Gitarre wie bei mir.) Die Peperoni
dagegen habe ich wieder von einer Freundin, die es von unserer gemeinsamen Gemüseverkäuferin
auf „Campo de‘ Fiori „ hat. Diese Art von kleinen grünen Peperoni heißen „Friggitelli“
, „friggere“ bedeutet frittieren und meistens werden sie eben in einer Pfanne
einfach in Olivenöl mit etwas Salz gebraten. Im Vergleich zu den großen roten
Schoten sind sie weniger fleischig und weniger süß und – erfreulicherweise –
immer noch Saisongemüse.
SPAGHETTINI CON CIPOLLE E PECORINO
(Zutaten für 3 Personen)
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FRIGGITELLI AL FORNO ALLA SANDRA
(Zutaten für 3 Personen)
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400g Pasta (Spaghetti oder Spaghettini)
2 große, rote Zwiebeln
3 EL gehäuft geriebenen, römischen Pecorinokäse
Olivenöl extravergine
Salz, Pfeffer
1 Handvoll Basilikumblätter
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1 große, rote Paprikaschote (süß)-Peperone
8 kleine Friggitelli
3 Salsicce-Wurst (Bratwurst müsste auch gehen)
Olivenöl extravergine
Petersilie (1 Handvoll)
4 EL Brotbrösel
1 Knoblauchzehe
Salz
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Den Ofen auf 190° vorheizen.
In einer Wok-Pfanne etwas Olivenöl
erhitzen. Die Zwiebeln schälen und in feine Scheiben schneiden, ich benutze
dazu meine heißgeliebten Scheibenschneider und reibe die Scheiben in ein Sieb
unter laufendem Wasser um nicht zu heulen. Die Scheiben in Wokpfanne geben,
salzen und leicht pfeffern, ein halbes Glas Wasser (ca. 50ml) Wasser hinzugeben,
Deckel drüber. Das ganze hat 10 Minuten
auf sanfter Flamme zu köcheln. In der Zwischenzeit die Peperoni waschen, längs
halbieren, das Gehäuse und die weißen Fäden entfernen (gilt auch für die
Friggitelli) und mit dem Inneren nach oben in eine Auflaufform geben, salzen
und etwas Olivenöl darüber träufeln.
Den Deckel von den Zwiebeln nehmen und
diese weitere 5 Minuten allerdings diesmal auf hoher Flamme braten lassen
(dürfen aber nicht anbraten). Die Knoblauchzehe schälen
und kleinhacken, die Petersilie waschen und auch kleinhacken und alles mit
den Brotbröseln in einer Schüssel gut vermischen.
Die Zwiebeln vom Feuer nehmen
und den Kochtopf mit dem leicht gesalzenen Kochwasser für die Nudeln aufsetzen.
Die Salsicce enthäuten und das Fleisch zerbröselt über den Peperoni/friggitelli
verteilen, dann die Petersilie-Knoblauch-Brotbröselmischung darüber streuen und in den vorgeizten Ofen schieben.
Das ganze muss 30-40Minuten darin braten.
In der Zwischenzeit die Nudeln ¾ der Zeit, die auf der Packung angegeben ist,
weichkochen und gute 2 Tassen vom Kochwasser abschöpfen. Dann die Pasta
absieben und in die Wockpfanne geben, gut mit den Zwiebeln vermischen und auf
die heiße Flamme geben, wo vorher der Nudelkochtopf stand. Immer etwas von dem
zur Seite gestellten Kochwasser hinzugeben bis die Pasta weich genug ist (muss
man halt selber mit Hilfe einer Gabel feststellen) und man eine nicht zu flüssige
Sauce hat. Vom Feuer nehmen, den Käse untermischen und die gewaschenen und
zerrupften Basilikumblätter. Und servieren.Nun müssten auch
die überbackenen Peperoni fertig sein.
Sicherlich…wenn die Zwiebeln die roten von Tropea sind, das
Basilikum aus Ligurien stammt, die Salsicce in Umbrien produziert wurden und man
tatsächlich nur friggitelli verwendet ….dann macht man wohl gerade Urlaub in
Italien!!! Aber rote Kochzwiebeln, Basilikum vom Balkon, gute Bratwurst und auf dem Markt einfach
zu findende Peperoni machen’s auch. Aber der
Pecorino romano, der muss sein…
Da hab ich es natürlich einfacher:) Wir werden oft gefragt, warum wir überhaupt in Urlaub fahren. Es kommt einem immer das was man nicht hat, interessanter vor.
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