Im Winter essen wir sehr viel
Kohl, den fleischigen Wirsingkohl, den flexiblen Weißkohl, den edlen Blumenkohl,
römischen Kohl, sizilianischen Kohl, den in der Toskana so beliebten Schwarzkohl
… weniger Rotkohl … neulich hatten wir sogar 3 Blumenkohlköpfe in unserem
Kühlschrank eng aneinander geschmiegt – abgesehen von einem 1/2 Weißkohl, der auch
immer vorhanden sein muss, denn den esse ich als Wintersalat gerne roh.
Da sich Kohlköpfe so lange halten,
war unsere Sammlung etwas in Vergessenheit geraten, bis ich nicht ca. 10 Tage
später – oh Schreck! – die schwarzen Pünktlein auf den Rosen bemerkte und
gelbliche Blätter … Kohl hat eben auch
seine Grenzen. Der kleine Haken…ich
hatte an jenem Tag keine Lust auf Blumenkohl….bis ich nicht im Büro in meinen
Emails das tägliche Menü von einer kleinen aber sehr feinen Imbissstube las,
die „polpette di cavolfiore mit misticanza“ anboten (Misticanza ist ein typisch
römischer Feldsalat, u.a. mit Löwenzahnblättern). Ich weiß nicht ob diese Bällchen genauso gut waren wie meine, die mit einem
kühlen Bier schmecken auch wenn man überhaupt wirklich keinen Bock auf Kohl hat. Robert vonLamiacucina meint ja das Italien das Land der unbegrenzten Möglichkeiten sei,
was „polpette“ (aus irgendwas hergestellte boulettenartige, panierte Bällchen –
polpa bedeutet zerkleinertes (Tier)Fleisch aber auch Fruchtfleisch z.B. )
anbelangt. Und da bin ich ganz seiner Meinung. Und das ist so wonnig!
Die Suppe dagegen habe ich vor
einiger Zeit ausprobiert, leicht gelangweilt, doch es ist unglaublich inwiefern
der Zimt diese Zubereitung zu etwas Gästereifem anwachsen lässt. Aus einem der
Kochbücher von dem italienischen Gesundheitsguru – „Ess Dich gesund“, sozusagen
- Marco Bianchi.
Polpette di cavolfiore al forno (Blumenkohlbällchen im Ofen gebacken)
Für diese Zubereitung habe ich
Frankenstein gespielt und 2 Rezepte zusammengeworfen. Das eine ist vom „cucchiaiod`argento“ , dem Silbernen Löffel, auch schon eine Institution unter den
italienischen Rezeptveröffentlichungen, die auch in Deutschland bekannt zu sein
scheinen und einem anderen Rezept, dem ich nur die Garmethode im Ofen
abgeluchst habe. Je weniger ich mich in diesen Jahren unter der Woche abends am
Herd aufhalten muss umso besser – wegen Memory und Monster spielen und Sendung
mit der Maus gucken … so was halt.
1 Blumenkohl putzen und die Rosen vom Stumpf entfernen und waschen.
In kochendem Wasser 8 Minuten abkochen und anschließend in einer Pfanne mit 2 EL Butter und Salz und leicht gepfeffert
noch 10 Minuten weichbraten. Auskühlen lassen. Den Ofen auf 200° vorheizen.
Dann den Kohl gut zerstampfen und mit einem 1
Ei, 4 EL geriebenem Parmesankäse und 3
EL kleingehackter Petersilie mischen. Hinzu kommen auch Brotbrösel aber nur so viel, dass das Gemisch
nicht allzu sehr klebt und relativ kompakt von der Hand geht. Nochmal mit Salz
und Pfeffer abschmecken. Dann entsprechende Klößchen formen und mit Mehl, 2 verquirlten Eiern und Brotbrösel
entsprechend panieren. Das Backblech mit Backpapier belegen und dann entweder
das Papier mit Olivenöl extravergine
einölen und, die Klöße draufgeben und dann nochmal mit Olivenöl bepinseln oder wie
ich das Öl in einen tiefen Teller oder eine kleine Schüssel geben und schnell
die polpette auf beiden Seiten durchziehen und dann auf das Blech mit dem Backpapier geben. Ca. 30 Minuten backen, dazwischen die polpette
wenden.
Minestra di cavolfiore (Blumenkohlsuppe mit Nudeln)
Low kcal – diätfreundlich mit
Pfiff. 1 Zwiebel putzen und
kleinschneiden und in einem Topf in 2 El
Olivenöl weichbraten. Die gewaschenen Rosen von 1 Blumenkohl hinzugeben, salzen,
peffern und ½ TL Zimt (gestrichen)
hinzugeben. 10 Minuten anbraten lassen, dann mit ca. 750 ml Gemüsebrühe aufgießen und warten, bis das Gemüse weich wird.
Und dann eben Nudeln, nicht mehr als
2 Handvoll hinzugeben. Kleingebrochene Spaghetti passen zum Beispiel ganz gut.
Und in der Suppe weichkochen. Mit geriebenem
Parmesan servieren. Ausnahmsweise schmeckt es besser wenn die Nudeln nicht
al dente sind.


Ein vorzügliches Rezept, ich habe es auch schon probiert mit Hühnerfleisch und Karotten, beides kleingeschnitten, und ebenso langsam mitgekocht.
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